Désirée Lehmann ist Moderatorin aus Leidenschaft – neugierig, offen und immer mitten im Geschehen, wenn es um Zukunft, Technologie und Innovation geht.
Ob auf internationalen Bühnen, im TV-Studio oder bei spannenden Fach-Events: Désirée Lehmann bringt Menschen ins Gespräch und komplexe Themen verständlich auf den Punkt. Dabei kombiniert sie Professionalität mit einer guten Portion Charme und Humor. Im Interview spricht Désirée über ihren Weg von der Popkultur zur Hightech-Welt, über inspirierende Begegnungen auf und hinter der Bühne – und darüber, welche Herausforderungen sie als Moderatorin meistern musste.
„Ich liebe es, auf internationalen Bühnen Brücken zu schlagen zwischen Inhalt und Emotion, zwischen Fachwissen und Publikum. Genau darin liegt für mich die Magie der Moderation.“
Désirée, wie sind Sie dazu gekommen, Moderatorin zu werden, und was hat Ihr Interesse an diesem Beruf geweckt?
Désirée Lehmann: Über Umwege bin ich vor rund zehn Jahren zur Moderation gekommen – und habe darin meine wahre Berufung gefunden. Ursprünglich war ich Unternehmerin und stand beruflich auf ganz anderen Bühnen. Doch eine spontane Anfrage, als Moderatorin im Musikbereich tätig zu werden, hat alles verändert. Aus diesem ersten Engagement entwickelten sich neue Kontakte und Gelegenheiten – jede führte zur nächsten, bis ich schließlich regelmäßig auf großen Bühnen vor tausenden Menschen stand, internationale Persönlichkeiten und Hollywood-Stars interviewte und zunehmend auch im TV moderierte.
Diese natürliche Entwicklung hat mir gezeigt, dass Moderation weit mehr ist als eine Tätigkeit für mich – sie ist die perfekte Verbindung meiner unternehmerischen Erfahrung, meiner Neugier für gesellschaftliche und technologische Entwicklungen und meiner Leidenschaft für Menschen und Kommunikation.
In den vergangenen Jahren durfte ich unter anderem ein Kompetenzzentrum medial begleiten, das sich auf Zukunftsthemen wie Quantentechnologien, künstliche Intelligenz, New Work, zirkuläres Bauen und Blockchain-Technologien spezialisiert hat. Diese Zusammenarbeit hat meinen inhaltlichen Fokus weiter geschärft und mir ermöglicht, komplexe Themen für ein breites Publikum zugänglich und inspirierend zu gestalten.
Was mich an meinem Beruf am meisten begeistert, ist die Begegnung – mit Menschen, Ideen und Visionen. Ich liebe es, auf internationalen Bühnen Brücken zu schlagen zwischen Inhalt und Emotion, zwischen Fachwissen und Publikum. Genau darin liegt für mich die Magie der Moderation.
„Ich sehe jede neue Herausforderung als Chance.“
Was waren die größten Herausforderungen, denen Sie in Ihrer Karriere als Moderator begegnet sind, und wie haben Sie diese überwunden?
Désirée Lehmann: Zu Beginn meiner Moderationskarriere hatte ich mit einer gewissen Nervosität zu kämpfen. Sie war nie lähmend, aber sie hat mich manchmal daran gehindert, mein volles Potenzial und mein gesamtes Know-how wirklich abzurufen. Ich wusste, dass ich daran arbeiten wollte, und habe früh erkannt, dass mentale Stärke, Resilienz und das richtige Mindset die Grundlage für nachhaltigen Erfolg auf der Bühne aber auch im Leben sind.
Ein Schlüsselmoment war, als ich mich einer meiner größten Ängste deshalb ganz bewusst gestellt habe – beim Skydiving. Der Sprung ins Nichts war für mich sinnbildlich: Wenn ich das schaffen kann, dann kann mich auch keine Bühne mehr einschüchtern. Diese Erfahrung hat meine innere Haltung nachhaltig verändert. Sie hat mir gezeigt, dass Wachstum vor allem dann entsteht, wenn man bereit ist, seine Komfortzone zu verlassen.
Seitdem betrachte ich jede neue Herausforderung als Chance, mich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln. Diese Haltung hilft mir bis heute, auch in herausfordernden Momenten Ruhe, Gelassenheit, Fokus und Präsenz zu bewahren.
„Meine Aufgabe ist es, Wissen zu übersetzen – von Expertinnen und Experten hin zum Publikum.“
Welche Eigenschaften und Fähigkeiten halten Sie für die wichtigsten, um eine erfolgreiche Moderatorin zu sein?
Désirée Lehmann: Für mich ist Empathie die wichtigste Eigenschaft einer erfolgreichen Moderatorin. Ich muss mich auf mein Gegenüber einlassen können, und dabei ist es egal, ob es sich um Interviewpartner, Kunden oder das Publikum handelt. Mein Ziel ist es immer zu verstehen, wie mein Gegenüber funktioniert: Was motiviert diese Person, was braucht sie, um sich wohlzufühlen und sich zu öffnen? Gerade bei Personen des öffentlichen Lebens ist das matchentscheidend. Erst wenn ich das erkenne, kann ich den Raum schaffen, in dem echte Begegnung und authentische Kommunikation entstehen.
Dafür braucht es neben Einfühlungsvermögen auch ein tiefes Verständnis von Kommunikation. Meine Aufgabe ist es, Wissen zu übersetzen – von Expertinnen und Experten hin zum Publikum. Ich muss spüren, wie ich einen Keynote-Speaker oder Interviewpartner abhole, ob er eher introvertiert oder extrovertiert ist, und wie ich mit kleinen kommunikativen Impulsen die bestmögliche Atmosphäre für alle Beteiligten schaffen kann – für das Publikum, für die Gäste und für den Veranstalter.
Ebenso entscheidend ist für mich Authentizität. Nur wer sich selbst kennt und sich seiner Wirkung bewusst ist, kann glaubwürdig auftreten. Das Publikum spürt sofort, ob jemand echt ist und seine Individualität zeigt. Genau daraus entsteht Verbindung. Dazu kommen Neugier und Wissensdurst: Ich interessiere mich aufrichtig für die Themen, über die ich spreche, und genau das trägt die Begeisterung weiter.
Und natürlich gehört auch Freude am Auftritt auf der Bühne und vor der Kamera dazu. Diese Leidenschaft ist für mich jedes Mal spürbar, wenn ich moderiere.
Können Sie uns von einem besonders denkwürdigen oder herausfordernden Event erzählen, das Sie moderiert haben?
Désirée Lehmann: Es gibt viele Events, die mir in Erinnerung geblieben sind, aber zwei Momente stechen besonders hervor. Einer davon war eine Veranstaltung zur Digitalisierung, bei der ich gemeinsam mit einem humanoiden Roboter auf der Bühne stand,- einem technologischen Meilenstein, der in der Schweiz entwickelt wurde. Diese Moderation war faszinierend, weil sie mir einen sehr greifbaren Einblick in die Zukunft gegeben hat. Der Austausch mit dem Roboter und den Entwicklern hat gezeigt, wie nah technologische Innovation und menschliche Interaktion mittlerweile beieinanderliegen. Es ist ein Thema, das mich bis heute inspiriert.
Ein anderes Erlebnis war eine Preisverleihung, bei der ich spontan improvisieren musste: Während sich die Jury beriet, hatte ich die Aufgabe, die Zeit mit dem Publikum zu überbrücken. Nachdem alle Preise verlost und mein ursprünglicher Zeitplan längst ausgeschöpft war, war die Jury immer noch nicht fertig. In diesem Moment blieb mir nichts anderes übrig als flexibel zu reagieren – ich führte spontane Interviews, bezog das Publikum aktiv ein und hielt die Stimmung aufrecht. Im Nachhinein war es genau dieser Moment, der mir gezeigt hat, wie wichtig Spontanität, Präsenz und Gelassenheit auf der Bühne sind.
„Ich denke Situationen stets voraus, habe immer einen Plan B in der Tasche.“
Wie bereiten Sie sich auf eine Moderation vor, und welche Strategien verwenden Sie, um während eines Events flexibel zu bleiben?
Eine sorgfältige Vorbereitung ist für mich die Basis jeder erfolgreichen Moderation. Ich führe im Vorfeld intensive Gespräche mit den Auftraggebern, recherchiere gründlich zu Themen und Gästen und erarbeite mir ein klares Verständnis für die inhaltliche Dramaturgie. Gleichzeitig lasse ich mir bewusst Raum für Spontanität, denn authentische Moderation lebt manchmal vom Momentum. Meine Flexibilität während eines Events entsteht genau daraus: aus Vorbereitung, Erfahrung und Ruhe. Ich denke Situationen stets voraus, habe immer einen Plan B in der Tasche, und ja,- dazu gehört auch immer ein Wechseloutfit – und bleibe auch dann gelassen, wenn einmal etwas anders läuft als geplant.
„Ich sehe diese Entwicklung der Technologie als Chance.“
Was sind die wichtigsten Trends und Entwicklungen im Bereich Moderation und Eventmanagement, die Sie derzeit beobachten?
Einer der größten Trends, den ich derzeit beobachte, ist die zunehmende Integration von künstlicher Intelligenz,- sowohl im Eventmanagement als auch in der Moderation selbst. KI verändert, wie Inhalte geplant, personalisiert und vermittelt werden. Sie ermöglicht effizientere Abläufe, individualisierte Event-Erlebnisse und eröffnet neue Formen der Interaktion zwischen Bühne und Publikum.
Für Moderatorinnen und Moderatoren bedeutet das, sich noch stärker mit Technologie auseinanderzusetzen und zu verstehen, wie sie sinnvoll eingesetzt werden kann, ohne den menschlichen Faktor zu verlieren. Denn gerade in einer zunehmend digitalen Welt bleibt die persönliche Verbindung, Emotion, Empathie und Authentizität auf der Bühne wichtiger denn je.
Ich sehe diese Entwicklung als Chance: Wenn wir Technik und Menschlichkeit klug kombinieren, können Veranstaltungen noch intensiver, relevanter und zukunftsfähiger gestaltet werden.
Welche Ratschläge würden Sie jemandem geben, der eine Karriere als Moderator anstrebt?
Mein wichtigster Rat ist: Finde heraus, was dich wirklich begeistert. Moderation lebt von Leidenschaft. Es lohnt sich, sich klarzumachen, für welche Themen man brennt und wo man anderen gegenüber vielleicht einen Wissens- oder Erfahrungsvorsprung hat. Genau daraus kann sich mit der Zeit eine eigene Nische entwickeln.
Ebenso entscheidend ist es, die eigene Auftrittskompetenz zu schärfen,- von Körpersprache und Stimme bis hin zum empathischen Austausch mit dem Gegenüber. Moderation bedeutet Kommunikation auf vielen Ebenen, und jedes Detail zählt.
Und schließlich: Nutze jede Gelegenheit. Wenn man spürt, dass man auf einer Bühne richtig ist, sollte man keine Chance auslassen, diesen Weg zu gehen. Erfahrung ist die beste Schule und jede Moderation, ob groß oder klein, bringt dich einen Schritt näher an diesen Traumjob.
„Ich bin eine Macherin: Wenn etwas Unvorhergesehenes passiert, übernehme ich Verantwortung.“
Wie gehen Sie mit schwierigen oder unerwarteten Situationen während einer Veranstaltung um?
Ehrlich gesagt mag ich solche Momente bis zu einem gewissen Grad. Sie fordern mich heraus und zeigen, wie gut ich wirklich vorbereitet bin. In unerwarteten Situationen kann ich mein Organisationstalent, meine Ruhe und meine Entscheidungsfreude voll ausspielen. Ich bin eine Macherin: Wenn etwas Unvorhergesehenes passiert, übernehme ich Verantwortung, handle entschlossen und finde pragmatische Lösungen.
Ich analysiere die Situation schnell, beziehe mein Hintergrundwissen und meine Vorbereitung mit ein und entwickle dann die bestmögliche Vorgehensweise – natürlich immer im Sinne des Veranstalters oder Auftraggebers. Solche Situationen motivieren mich, weil sie zeigen, dass Moderation weit mehr ist als das gesprochene Wort. Es geht um Haltung, Verantwortung, Präsenz und die Fähigkeit, in jedem Moment Orientierung zu geben. Und genau das liebe ich an meinem Beruf.